Familien im Blick – für einen Alltag, der funktioniert

Als Mutter und Politikerin ist mir wichtig, dass wir Kinder und Familien stärker in den Blick nehmen. Sehr viele Familie stehen Tag für Tag vor der großen Herausforderung, alles unter einem Hut zu bekommen: Job, Kindererziehung, Haushalt, Partnerschaft, die Pflege von Angehörigen, steigende Kosten und freie Zeit für Erholung, Hobbys und Freunde. Auch meine Familie und ich müssen diesen Spagat tagtäglich selbst bewältigen.

Wir wollen Familienfreundlichkeit in der gesamten Gesellschaft fördern. Denn die Familie ist ein Ort der Fürsorge, Verantwortung und Geborgenheit. Ein verlässlicher Alltag für Familien ist Schlüssel für eine funktionierende Gesellschaft. Erreichen können wir das zum Beispiel, indem wir berufstätigen Eltern mehr Zeit und den nötigen Freiraum geben, um ihren Alltag partnerschaftlich zu organisieren. Wir wollen deshalb eine Familienstartzeit einführen, einen gestaffelten Mutterschutz bei Fehlgeburten ermöglichen und halten es zudem für richtig, dass die nächste Bundesregierung ein Konzept für einen Mutterschutz für Selbstständige entwickelt. Das Elterngeld und die Elternzeit bleiben eine Erfolgsgeschichte. Während andere hier kürzen wollen, setzen wir auf eine Weiterentwicklung und wollen die Gesamtzahl der Elterngeldmonate von jetzt 14 auf 18 Monate erweitern.

Um Eltern im Alltag wirksam zu entlasten, braucht es darüber hinaus eine gute und verlässliche Infrastruktur für Bildung, Betreuung und Alltagshilfen. Familien müssen sich auf Kitas und Schulen verlassen können – in zeitlicher und auch in qualitativer Hinsicht. Mit einem jährlichen Familienbudget für Alltagshelfer wollen wir sozialversicherungspflichtige haushaltsnahe Dienstleistungen direkt fördern und einfach digital zugänglich machen.

Neben mehr Gerechtigkeit für Familien braucht es auch mehr Gerechtigkeit für Frauen. Denn noch immer tragen sie die Hauptlast in unserer Gesellschaft, gerade wenn es um unbezahlte Arbeit im Haushalt oder die Betreuung von Kindern geht. Solange ‚Mutter werden‘ ein Armutsrisiko ist, ist die Gleichstellung der Geschlechter nicht vollendet. Deshalb kämpfe ich für mehr Ausgleich zwischen Frauen und Männern: nicht nur durch eine gerechtere Verteilung der Sorgearbeit, sondern auch durch gleichen Lohn für gleiche Arbeit. 

Kinder und Eltern stärken

  • Bekämpfung von Armut: Gerade Familien und besonders Alleinerziehende sind von steigenden Kosten betroffen. Wir wollen höhere Löhne, Renten und Sozialleistungen, die sich konsequent an der Entwicklung der Lebenshaltungskosten orientieren. Wir wollen das Wohngeld ausbauen, das Kindergeld und den Kinderzuschlag erhöhen und den Mehrwertsteuersatz für Lebensmittel von sieben Prozent auf fünf Prozent senken.

  • Wohnen muss bezahlbar bleiben: Wir wollen durch Förderprogramme den Traum vom Wohneigentum unterstützen. Es müssen mehr bezahlbare Wohnungen gebaut werden und wir wollen die Mietpreisbremse über 2025 hinaus fortsetzen. Indexmietverträge sollen nur noch an die Entwicklung der Nettokaltmieten statt an die Inflationsrate gekoppelt sein dürfen. In Ballungsgebieten wollen wir die Mietsteigerung auf sechs Prozent in drei Jahren bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete begrenzen.

  • Förderung von Partnerschaftlichkeit und Stärkung der Väterrolle: Mit einer Reform der Elternzeit soll jeder Elternteil Anspruch auf sechs Monate Elterngeld erhalten. Weitere sechs Monate sind zwischen beiden frei aufteilbar, womit die Gesamtzahl von 14 auf 18 Monate steigt. Wir wollen flexiblere Arbeitszeiten und Arbeitszeitverkürzungen fördern, um die partnerschaftliche Organisation des Familienalltags zu stärken.

  • Familienstartzeit: Väter oder Partnerinnen und Partner sollen nach der Geburt zwei Wochen bei voller, umlagefinanzierter Lohnfortzahlung freigestellt werden. Wir wollen ein Konzept für Mutterschutz bei Selbstständigen entwickeln​​.

Kinderbetreuung und Entlastung

  • Berufstätige Eltern sind darauf angewiesen, dass Kitas und Schulen allen Kindern verlässliche Betreuung und beste Bildung garantieren. Mein Ziel sind qualitativ hochwertige Kitas und Schulen mit einem kostenlosen Mittagessen für alle Kinder. Wir müssen mehr gut qualifizierte Fachkräfte finden, um die Betreuungszeiten auszubauen und Schließzeiten zu reduzieren.

  • Unterstützung pflegender Angehöriger: Mit einer Familienpflegezeit und einem Familienpflegegeld, ähnlich wie beim Elterngeld, sollen Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ohne finanzielle Einbußen ermöglicht werden.

  • Jährliches Familienbudget: Wir wollen ein jährliches Budget einführen, aus dem haushaltsnahe Dienstleistungen finanziert werden können, um Alltagshilfen leichter zugänglich zu machen und Schwarzarbeit zu bekämpfen​.

Steuerliche Reformen und finanzielle Erleichterungen

  • Steuerreformen für Familien: Wir wollen die Besteuerung von Familien reformieren und für Paarfamilien, die bereits eingeleitete Überführung der Steuerklassen-Kombination III/V in das Faktorverfahren der Steuerklasse IV, umsetzen. Für Alleinerziehende wollen wir den Entlastungsbetrag in einen Abzug von der Steuerschuld umwandeln​.

Frühe Hilfen und soziale Teilhabe

  • Ausbau Früher Hilfen: Für die Unterstützung von Familien in belasteten Lebenssituationen bis zum Ende der Grundschulzeit wollen wir die Angebote von Jugendhilfe, Schule und Gesundheitsleistungen in Familienzentren zusammenführen.

  • Sozialleistungen vereinfachen: Kindergeld, Kinderzuschlag und Wohngeld müssen leichter zugänglich werden. Eine zentralen Ansprechstelle soll dabei helfen und eine digitale Beantragung​ sollen dabei helfen. Wo möglich, sollen Leistungen automatisch beantragt und ausgezahlt werden.