Mehr Frauenpower im Parlament! - Girl´s Day bei der Bundestagsabgeordneten Wiebke Esdar

Der Bundestag hat eine Frauenquote von knapp 31 Prozent. Nicht einmal jedes dritte Mitglied des Parlamentes ist weiblich. „Viel zu wenig. Politik ist immer noch ein von Männern dominierter Bereich, das darf auf keinen Fall zu bleiben“, fordert die Bielefelder und Wertheraner Bundestagsabgeordnete Wiebke Esdar. Aus diesem Grund hat die SPD-Fraktion anlässlich des bundesweiten Girl´s Days am vergangenen Donnerstag zum 14. Mal über 50 Teilnehmerinnen in die Hauptstadt eingeladen. Auch Wiebke Esdar hatte interessierte Mädchen aus ihrem Wahlkreis dazu aufgerufen, sich für den Girl´s Day zu bewerben. Die Einladung erhalten hatte schließlich die 17-jährige Wertheranerin Nele Bories.

Wie sieht der Arbeitsalltag einer Bundestagsabgeordneten aus? Und wie kommt man überhaupt auf die Idee, in die Politik zu gehen? Nele Bories war schon auf der Zugfahrt am Mittwochnachmittag gespannt, auf diese und viele weitere Fragen eine Antwort in Berlin zu bekommen.

Bereits am Mittwochabend fand eine Führung durch das Reichstagsgebäude und seine Liegenschaften statt, gefolgt von einem gemeinsamen Abendessen. Hier hatten die Mädchen die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenlernen. Begrüßt wurden die Teilnehmerinnen am Donnerstagmorgen durch die Fraktionsvorsitzende Andrea Nahles, die kürzlich zur ersten Frau an der Spitze der Sozialdemokratie gewählt wurde. Danach standen einige weibliche Abgeordnete aus der SPD-Fraktion den 16 bis 18-jährigen Rede und Antwort. Unter anderem berichtete Wiebke Esdar von ihrem vielfältigen Berufsbereich, gab eigene Erfahrungen aus der Politik weiter und informierte über die gleichstellungs- und familienpolitischen Konzepte der SPD-Fraktion.

Daraufhin konnte Nele Bories im Rahmen des Planspieles „PolitikParcours“ selbst in die Rolle einer Abgeordneten schlüpfen und erleben, wie die Gesetzgebung im Deutschen Bundestag funktioniert. Zwischendurch lernte sie Wiebkes Büro kennen und hatte so die Möglichkeit, noch mehr aus erster Hand über die alltägliche Arbeit eines Parlamentes zu erfahren. Neben diesen vielfältigen Programmpunkten durfte die 17-jährige natürlich auch die Plenardebatte von der Besuchertribüne aus verfolgen. Leider musste sie sich nach einem Tag voller interessanter Begegnungen und Erfahrungen schon wieder auf den Rückweg nach Werther machen, als Wiebke Esdar am späten Nachmittag zum zweiten Mal eine Rede vor dem Bundestag halten durfte.

„Dieser Tag war total interessant und ich nehme sehr viel mit nach Hause. Am meisten beeindruckt hat mich das Gespräch mit den jungen Abgeordneten, bei dem auch viele persönliche Fragen beantwortet wurden“, sagt Nele Bories. Wiebke Esdar ergänzt: „Vielleicht sehen wir Nele in einigen Jahren auf kommunaler Ebene oder vielleicht sogar darüber hinaus in der Politik wieder. Es ist sehr wichtig, dass sich gerade junge Menschen für politische Themen begeistern lassen und selbst aktiv werden.“