„Die Stiftung der Deutschen Schlaganfallhilfe hat das Projekt „Stroke OWL“ ins Leben gerufen, bei dem LotsInnen Schlaganfall-PatientInnen im Anschluss an die stationäre Behandlung auf vielfältige Weise unterstützen. Derzeit arbeiten 15 Schlaganfall-Lotsinnen in Ostwestfalen-Lippe. Hier wird das Projekt modellhaft getestet. Auch in Bielefeld sind Lotsinnen auf der Spezialstation für Schlaganfälle des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld (EvKB) tätig.
Die Lotsinnen betreuen zurzeit 80 Schlaganfallpatienten zwischen 21 und 98 Jahren. Zu den Aufgabenbereichen gehört vor allem die Unterstützung bei einem reibungslosen Übergang zwischen stationärer und ambulanter Behandlung, Betreuung bei der Medikamenteneinnahme und Hilfe bei Behördengängen. Auch die Angehörigen der Betroffenen werden von den LotsInnen begleitet. Bei dieser persönlichen Betreuung stehen die LotsInnen im engen Kontakt mit dem Personal der Klinik für Neurologie. Hauptziel des Projektes ist es, soziale Notlagen, die aus einem Schlaganfall resultieren können, zu verhindern und die PatientInnen Schritt für Schritt zu begleiten. Das Konzept geht auf: Bald soll es im EvKB sogar fünf Schlaganfall-Lotsen geben, um dem hohen Bedarf gerecht zu werden.
Wiebke Esdar ist nun Patin für die Lotsinnen in Bielefeld und lernte diese bei einem ersten Treffen kennen: „Mir gefällt dieser moderne Ansatz, über Lotsen Menschen zu unterstützen, die Hilfe brauchen. Das begeistert mich und deshalb habe ich zugesagt, Patin zu werden“. Um die Arbeit ihrer „Schützlinge“ hautnah zu erfahren, wird sie im Laufe des Jahres ein Tagespraktikum absolvieren.
Solch ein Projekt erfordert natürlich auch wissenschaftliche Unterstützung. Die Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld wird nach drei Jahren Laufzeit des Projekts die Erfahrungen der PatientInnen und LotsInnen auswerten. Außerdem sollen Vergleiche mit anderen Regionen gestellt werden, die nicht Teil des LotsInnen-Projektes sind. Deuten die Ergebnisse auf eine Verbesserung der Lebensqualität hin, könnte das Modellprojekt großflächig eingeführt werden.“