Ein Weg für Elfriede Eilers

"Klagt nicht - organisiert euch!" - dieses Zitat wird häufig genannt, wenn über Elfriede Eilers gesprochen wird. Mit dieser Aussage ging es Elfriede um die Selbstermächtigung von Frauen und für mich ist es eine Maxime meiner feministischen Haltung und Ansporn für mein politisches Handeln.

Elfriede Eilers ist aber nicht nur für mich ein persönliches politisches Vorbild. Sie war für viele Menschen in Bielefeld durch ihre Bodenständigkeit eine Politikerin und Frauenrechtlerin "zum Anfassen". Der "Nachbarschaftsgruppe Lehmstichviertel" war es wichtig, dieser herausragenden Bielefelder Sozialpolitikerin und Kind des Viertels, besonders zu würdigen und ihr ein dauerhaftes Andenken zu verschaffen. Durch bemerkenswertes bürgerschaftliches Engagement und Unterstützung der Bezirksvertretung Mitte sowie der Elfriede-Eilers-Stiftung, konnte am 23.11.202 der Elfriede-Eilers-Weg eingeweiht werden. Dieser bislang umgangssprachlich als "Schwarzer Weg" bezeichnete Weg verbindet das Viertel mit nahegelegenen Einkaufsmöglichkeiten sowie mit der Stadtbahn Linie 1 und dem Krankenhaus "Johannestift". Täglich passieren ganz vielen Menschen diese Verbindung und der Nachbarschaft dient der Weg als Ort der Kommunikation in einem lebendigen Quartier. "Hier trifft man sich", wurde mir während der Eröffnung vielfach versichert. Diesen Weg gab es übrigens schon zu Elfriedes Kindertagen und war vermutlich ihr Schulweg, ausgehend von ihrem Elternhaus am Lindenplatz.

Im Rahmen der liebevoll organisierten Veranstaltung erinnerten unterschiedliche Redner*innen mit Anekdoten an Elfriedes Leben. Angefangen bei der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken, bei denen sie nach Ende des 2. Weltkriegs selbstorganisierte Zeltlager für Bielefelder Kinder und Jugendliche mitorganisiert hat, über ihre Rolle als bedeutende Persönlichkeit für die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Ostwestfalen-Lippe bis hin zur SPD-Abgeordneten Elfriede Eilers im Deutschen Bundestag, dem sie viele Jahre angehörte. Durch die Theaterwerkstatt Bethel wurden zusätzlich Sequenzen aus Elfriedes Leben szenisch nachgestellt, unter anderem ihre bedeutende und leidenschaftliche Rede, aus der das eingangs erwähnte Zitat stammt. In meinem Wortbeitrag durfte ich aus persönlichen Begegnungen mit Elfriede Eilers berichten und verdeutlichen, warum sie für mich zu diesem politischen Vorbild geworden ist. Sie hat nämlich nie ihr eigenes, sondern immer das Wohl anderer in den Mittelpunkt ihres politischen Handelns gestellt. Schön, dass daran nun ab sofort der Elfriede-Eilers-Weg im Lehmstichviertel dauerhaft erinnert