Wissenschaft

Hochschulpolitik aktiv gestalten

In wenigen Wochen beginnt das neue Semester an den Hochschulen in NRW. Mit einem guten Studienplatz in der Tasche machen sich zahlreiche Erststudierende auf den Weg in den Hörsaal. Aber die Studierenden machen sich nicht nur Gedanken über Klausuren und Lerninhalte, sondern eben auch über die Finanzierung des Studiums und der eigenen Wohnung.

Genau zu diesen Themen hat sich Wiebke mit dem Radio "Hertz 87.9" der Universität Bielefeld unterhalten.

Den Beitrag dazu findet ihr unter: http://www.hertz879.de/sendung/bafoeg-reformieren-betreuung-ausbauen-in-wohnraum-investieren/

Deutliche Stärkung: Über 12 Mio. Euro für Schwerpunkt "Digitalisierung" an Uni und FH Bielefeld

FH Bielefeld erhält 2,6 Mio jährlich dauerhaft für neue Studiengänge
Uni Bielefeld bekommt neuen Forschungsschwerpunkt


Die SPD Bielefeld hat sich in den vergangenen Monaten sehr für die Stärkung der hiesigen Wissenschaftslandschaft, insbesondere des Bereichs Digitalisierung eingesetzt - erfolgreich. Sie begrüßt daher, dass nun durch Beschlüsse auf Landesebene alleine bis 2020 rund 12,4 Millionen Euro zusätzlich für Uni und FH zur Verfügung stehen.
Kernstück der bewilligten Gelder ist ein Beschluss der Landtagsfraktionen von SPD und Grünen, die FH Bielefeld zukünftig mit 2,6 Millionen Euro jährlich und dauerhaft zu unterstützen um Studiengänge im Bereich Digitalisierung am Studienort Gütersloh auszubauen. Die Landesregierung fördert zudem in den kommenden vier Jahren den Forschungsschwerpunkt „Digitale Zukunft“ mit jährlich einer halben Million Euro (siehe jeweils Hintergrund unten).
Dazu sagt Landtagsabgeordneter Georg Fortmeier, Mitglied im Ausschuss für Innovation, Wissenschaft und Forschung: „Das ist ein starkes Zeichen für Bielefeld und für OWL – wir setzen hier in der Region auf Digitalisierung als Zukunftsthema. Mit dem Spitzencluster „It’s OWL“ haben wir bereits gezeigt, wie gut die Kooperation zwischen Politik, Hochschulen und Wirtschaft bei uns läuft. Dies sind die nächsten beiden Meilensteine. Wir erhöhen gemeinsam mit der FH Bielefeld weiter die Attraktivität insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, die OWL als ihren Standort wählen möchten.“
Dr. Wiebke Esdar, Vorsitzende der SPD Bielefeld freut sich über die Stärkung von Bielefelds größter Fachhochschule und der Universität: „Die FH und Uni Bielefeld haben bereits mit ihren engen Kooperationen zwischen den vielen Unternehmen und Hochschule gezeigt, dass sie Motor für die wirtschaftliche Entwicklung in Bielefeld – und auch darüber hinaus – sind. Ich freue mich vor allem, dass wir mit den neuen Forschungsansätzen an Uni und FH im Bereich Digitalisierung auch für Big Data zukünftig Expertise vor der Haustür haben werden. Dieses Wissen wird über die Region hinaus gefragt sein und ist Alleinstellungsmerkmal für Bielefeld.“

Hintergrund:
FH Bielefeld: Die Landtagsfraktionen von SPD und Grünen haben einen Antrag zum Haushalt 2017 beschlossen, welcher die FH Bielefeld zukünftig mit 2,6 Millionen Euro jährlich unterstützt, um den Studienort Gütersloh auszubauen. Die bislang bestehenden vier Studiengänge werden um drei weitere in den Bereichen Logistik, Product-Service Engineering und Digitale Technologie/Data Science erweitert. Die Studiengänge werden praxisintegriert angeboten. Im Zuge dessen sollen auch Forschung und Entwicklung gestärkt werden. Ein „Center for Applied Data Science“, der auf die Datenerfassung und -analyse von Big Data, also besonders großen, komplexen oder schnelllebigen Datenmengen fokussiert, wird entstehen. Durch Investoren aus der Wirtschaft ist zudem die Gründung einer Digital Factory geplant.
Universität Bielefeld: Die digitalen Herausforderungen werden in der Zukunft zentral im Arbeits- und Alltagsleben der Menschen sein. Die Landesregierung fördert darum in den kommenden vier Jahren den Forschungsschwerpunkt „Digitale Zukunft“ mit jährlich einer halben Million Euro. Ausgehend von den bestehenden Kooperationen und Erfahrungen aus dem Spitzencluster It’s OWL und dem gemeinsamen Fortschrittskolleg „Gestaltung flexibler Arbeitswelten“ an den Universitäten Paderborn und Bielefeld, werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Unis in interdisziplinären Teams aus den Bereichen Betriebswirtschaft, Elektrotechnik, Informatik, Psychologie und Soziologie gemeinsam forschen. Es werden disruptive Veränderungen von Arbeitsprozessen, Datensicherheit und Privatheit von digitalisierten Arbeitsprozessen untersucht.

 

Herzlichen Glückwunsch Hochschulverbund OWL

Zu der gewonnen Ausschreibung des Hochschulverbund OWL – darunter die Universität Bielefeld und die Fachhochschule Bielefeld – für ein Talentscouting mit einer 2 Millionen € großen Förderung erklärt Dr. Wiebke Esdar (Vorsitzende der SPD Bielefeld): „Die Initiative der Hochschulen und der Landesregierung ist ein wichtiger Baustein um Bildungsbenachteiligung zu verringern. Daher freue ich mich sehr, dass der Hochschulverbund OWL den Zuschlag bekommen und die Ausschreibung gewonnen hat.“
Zum Hintergrund: Bis heute nimmt nicht einmal jedes vierte Kind aus einem Nicht-Akademikerhaushalt ein Hochschulstudium auf, dagegen gilt dies für 77 von 100 Kindern aus Akademikerfamilien. Die Benachteiligung junger Menschen aufgrund ihrer sozialen Herkunft ist in Deutschland – auch im Vergleich mit anderen OECD-Staaten – immer noch viel zu hoch.
„Es bleibt damit eine der zentralen Herausforderungen für die Politik, dieser Ungerechtigkeit geeignete Maßnahmen entgegen zu setzen“, so Dr. Wiebke Esdar weiter, die als Bildungsforscherin aktuell untersucht, mit welchen Maßnahmen Hochschulen auf immer heterogener werdende Studierende geeignet reagieren können.
„Talentscouts, die einzelne, besonders talentierte Schülerinnen und Schüler ansprechen und als Studierende begleiten, haben sich als hilfreiche Unterstützung für diese jungen Menschen erwiesen. Weitergehend wird es gerade bei steigenden Studierendenzahlen notwendig sein, dass sich darüber hinaus die Qualität der Lehre an Hochschulen verbessert – insgesamt müssen die Curricula stärker auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Studierenden angepasst, Unsicherheiten beim Übergang vom Bachelor zum Master abgebaut und der Betreuungsschlüssel sinnvoll verbessert werden.“

Hintergrundinformationen:
Dr. Wiebke Esdar ist gemeinsam mit Prof. Dr. Elke Wild Autorin des Fachgutachtens „Eine heterogenitätsorientierte Lehr- und Lernkultur für eine Hochschule der Zukunft“, das im Rahmen des Projektes Nexus für die Hochschulrektorenkonferenz verfasst wurde. Aktuell leitet Sie – ebenfalls gemeinsam mit Elke Wild – das Forschungsprojekt „HeLGA – Heterogenitätsorientierte Lehre – Gelingensbedingungen und Anforderung“. Im Zuge der immer heterogener werdenden Studierendenschaft stehen die Hochschulen heutzutage vor der Aufgabe, Studierenden mit unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen einen guten Einstieg in das Studium zu bieten und sie erfolgreich zum Studienabschluss zu begleiten. Das vom BMBF geförderte Projekt untersucht die Wirksamkeit von Maßnahmen der Hochschulen, die auf eine Optimierung der Hochschullehre und der Studienbedingungen abzielen.