Anlässlich der Bologna-Ministerkonferenz in Paris hat die Arbeitsgruppe Bildung und Forschung der SPD-Bundestagsfraktion in einem Positionspapier neue Vorstellungen für den Europäischen Hochschulraum (EHR) entwickelt. 20 Jahre nach der Sorbonne-Erklärung muss eine Europäische Hochschulkonferenz die Wissenschaftsfreiheit sichern, Bildungsteilhabe verwirklichen und mehr Mobilität, Austausch und Vergleichbarkeit ermöglichen. Wiebke Esdar erklärte als zuständige Berichterstatterin:
„Wir fordern eine neue Vision für Bildung und Forschung, um Europa zu einem Versprechen für die klügsten Köpfe in aller Welt zu machen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen frei von politischer Einflussnahme und marktunabhängig forschen können. Sozialen Benachteiligungen, die Ausbildung erschweren, werden wir noch stärker auch auf europäischer Ebene entgegentreten. Und wir müssen Auslandsaufenthalte weiter erleichtern, um kulturellen Austausch und gegenseitiges Verständnis im gesamten EHR zu fördern.
Zu unseren Vorschlägen zählt ein europäischer Wertekatalog für Wissenschaftsfreiheit, der perspektivisch einklagbar sein und durch anlassbezogene Beobachtergruppen garantiert werden soll. Zudem wollen wir Wege finden, um regionale Erfolge der Mitgliedstaaten als Standard für den EHR zu definieren, seien es die Ausbildungsförderung in Deutschland oder der Grad der Digitalisierung in Estland. Außerdem müssen wir die Vorschläge Emmanuel Macrons aufnehmen und gestalten, um möglichst viele bereits bestehende Einrichtungen zu europäischen Hochschulen weiterzuentwickeln und diese auch möglichst vielen Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zugänglich zu machen.“